Normungsbereiche für Sporthallenböden: Sicherheit und Anforderungen
Die Sicherheit spielt bei Turn- oder Sporthallen eine besonders große Rolle. Dies gilt nicht nur für den Schulsport, sondern auch für den Vereins- und Wettkampfsport. Es gilt schwerere Verletzungen zu vermeiden und eine sichere sowie sportartgerechte Sportausübung zu gewährleisten. Eine ganz besondere Rolle nimmt dabei der Sportboden ein. Er ist der Untergrund jeglichen Sporttreibens und wesentlicher Faktor der Sicherheit bei Stürzen – selbst, wenn zusätzlich noch bewegliche Sportmatten verwendet werden.
Der möglichen Systemaufbau und die Materialität der Sportböden sind sehr verschieden. Es gibt punktelastische, flächenelastische, kombiniertelastische und mischelastische Sportböden. Je nach Variante kann die Oberfläche aus PVC, Polyurethan, Linoleum, Holz (Parkett), Glas oder Gummi bestehen. Nicht jeder Aufbau und jeder Oberflächenbelag ist für jede Sportart gut geeignet. Auch die Schutzeigenschaften sind durchaus unterschiedlich. Trotzdem müssen alle Sportböden bestimmten Normen und technischen Vorgaben genügen. In Deutschland sind dazu die Normen DIN 18032-1, 18032-2 und DIN EN 14904 relevant.
Die Normen werden in einem speziellen Arbeitsausschuss mit Expertengremium erarbeitet und im Konsens beschlossen. Das Ganze steht unter der Leitung des Europäisches Komitees für Normung bzw. des Deutschen Instituts für Normung und die Normen werden anschließend von einem Fachverlag als kostenpflichtige Nachschlagewerke veröffentlicht. Alle fünf Jahre wird eine Norm auf die Notwendigkeit von Änderungen überprüft.
Welche Normen betreffen den Boden in Sporthallen?
Die DIN 18032-1 „Sporthallen – Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung – Teil 1: Grundsätze für die Planung“ gibt allgemeine Planungsgrundlagen für Turn- und Sporthallen sowie Indoor-Sportflächen vor. Der Fokus liegt auf der grundsätzlichen Ausstattung der Hallen. Für alle einzelnen Komponenten werden die dazugehörigen weiteren Normen aufgezählt. Vorgaben für Umkleidekabinen, Zuschauerbereiche, sanitäre Einrichtungen, Lager- und Geräteräume, Beleuchtung, Heizung und Lüftung werden kompakt und allgemein beschrieben. Die DIN 18032-1 fasst alle Bereiche des Sporthallenbaus zusammen und gibt eine Übersicht, was für die einzelnen Teilbereiche berücksichtigt werden muss und wo weitere Vorgaben zu finden sind. Im Bereich der Sportböden bietet sie eine kurze Übersicht über Böden für besondere Zwecke.
Die DIN 18032-2 „Sporthallen – Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung – Teil 2 Sportböden, Anforderungen, Prüfungen“ geht nun konkret auf die Sportböden in den Hallen ein. Die Anforderungen an die Sportböden werden genauso definiert wie die vier unterschiedlichen Arten von Böden. Dabei hat jede der Sportbodenarten auch unterschiedliche Vorgaben in den jeweiligen Anforderungsbereichen (z.B. Gleitfähigkeit, Kraftabbau) zu erreichen. Zudem gibt es auch Regelungen zur Umweltverträglichkeit und Anforderungen an Installationen im Boden oder in Bodennähe (z.B. Befestigungshülsen, Fußbodenheizung oder Spielfeldmarkierungen). Ein großer Teil der Norm befasst sich mit der Erläuterung der einzelnen Prüfungen der Sportböden. Diese werden detailliert in Vorgehen, Prüfungsaufbau und -durchführung definiert und erklärt. Da es auch hier Unterschiede in Bezug auf die vier Sportbodenarten gibt, fällt dieser Bereich besonders umfangreich aus.
Die DIN EN 14904 „Sportböden - Mehrzweck-Sporthallenböden – Anforderungen“ ist eigentlich die europäische Variante der DIN 18032-2. Als europäische Norm darf die deutsche Norm dieser inhaltlich nicht widersprechen. „Eigentlich“ ist deshalb gesagt, weil die europäische gegenüber der deutschen Norm recht knapp und oberflächlich daherkommt. Kritiker werfen der Norm vor, kein klares Bild abzuliefern, Da auch seit 2006 keine neue endgültige überarbeitete Fassung erschienen ist, wird bei Sporthallenböden hierzulande meist die deutlich differenzierte DIN 18032-2 zu Rate gezogen.
Die DIN EN 14904 gibt grundsätzliche Anforderungen an die Gebrauchssicherheit (schutzfunktionelle Eigenschaften), an technische Eigenschaften (zur Sportausübung) und definiert unterschiedliche Prüfungsarten (keine Beschreibung einzelner Prüfungen).
Leistungen Lassen Sie Ihre Turn- und Sporthalle prüfen.
Die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung prüft Ihren Sportboden für die Anwendung in Sporthallen sowie den Boden Ihrer Sporthalle auf die Entsprechung der Anforderung in den Normen DIN 18032-2 und DIN EN 14094.
Sowohl in unserem modernen zertifizierten Prüflabor als auch mit unseren fachgerechten Prüfinstrumenten vor Ort kann unser fachlich bestens geschultes Personal die Prüfungen normgerecht durchführen und entsprechend gültige Prüfprotokolle erstellen.
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Wir beraten Sie gerne zu Vorgehen und Hintergründen der Prüfung von Turn- und Sporthallen.
Sporthallenböden
Systeme | Prüfungskriterien |
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punktelastisch | Sportfunktion |
flächenelastisch | Schutzfunktion |
mischelastisch | Technische Eigenschaften |
kombiniertelastisch |