Normungsbereiche für Kunststoffböden im Außenbereich
Eine Kunststofffläche zur Sportausübung im Außenbereich ist eine meist mehrschichtige Oberfläche, die auf einer gebundenen Tragschicht, einer ungebundenen Tragschicht und gegebenenfalls einer Filterschicht installiert wird. Sie wird meist für Leichtathletikanlagen und Tennisplätze gebraucht, kann aber auch auf Multifunktionssportanlagen (z.B. Bolzplatz, Streetball) genutzt werden. Es gibt sowohl Kunststoffbeläge für den Freizeit-, Amateur- und Schulsport als auch für den Trainings- und Wettkampfbetrieb auf Leistungssportebene (meist in der Leichtathletik). Die Anforderungen, welchen Kunststoffflächen auf Sportanlagen im Freien in Aufbau, Materialität und Eigenschaften entsprechen sollten, werden in festgelegten Normen geregelt. In Deutschland sind dazu zwei Normen ausschlaggebend: die DIN EN 14877 und die DIN 18035-6.
Erstere ist als europäische Norm maßgeblich, während Zweitere aber Sachverhalte ergänzt, die in der DIN EN 14877 nicht explizit vorgegeben werden, und dieser dabei nicht widersprechen darf. Die Normen werden in einem speziellen Arbeitsausschuss mit Expertengremium erarbeitet und im Konsens beschlossen. Das Ganze steht unter der Leitung des Europäisches Komitees für Normung bzw. des Deutschen Instituts für Normung und die Normen werden anschließend von einem Fachverlag als kostenpflichtige Nachschlagewerke veröffentlicht. Alle fünf Jahre wird eine Norm auf die Notwendigkeit von Änderungen überprüft.
Drei Einsatzbereiche für die Kunststoffoberflächen in der DIN EN 14877
Die europäische Norm DIN EN 14877 unterscheidet grundsätzlich drei Einsatzbereiche für Kunststoffflächen im Außenbereich und zwar Leichtathletikanlagen, Tennisplätze und Mehrzweck-Sportanlagen. Für jeden dieser Einsatzbereiche gibt es in der Norm unterschiedliche Anforderungen und Voraussetzungen und zwar einmal bei Laborprüfungen und einmal bei Prüfungen auf der gebauten Sportanlage. Die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung bietet seiner Kundschaft beide Prüfungsformen für alle Einsatzbereiche der Kunststoffflächen gemäß der Norm DIN EN 14877 an. Sowohl in unserem modernen und voll eingerichteten Prüflabor als auch mit unserem Prüfinstrumenten direkt vor Ort bieten wir Ihnen fachgerechte Prüfungen Ihrer Kunststoffoberflächenbelages oder Ihrer Sportfläche an.
Die Laborprüfungen in der DIN EN 14877 werden grundsätzlich in zwei Kategorien aufgeteilt: Prüfung der Leistungsfähigkeiten und Prüfung der Materialeigenschaften. Zu den Leistungsfähigkeiten gehören z.B.: die Reibung (Rutschsicherheit), der Kraftabbau (die Fähigkeit, die Stoßkraft, die auf die Oberfläche ausgeübt wird, zu reduzieren – wichtig zur Vermeidung von Verletzungen) oder die Ballreflexion (Rücksprungverhalten eines Balles nach Aufprall auf den Boden). Zu den Materialeigenschaften gehören z.B. Wasserdurchlässigkeit, die Abriebfestigkeit, der Farbverlust und die Zugfestigkeitseigenschaften (maximale Zugspannung, die das Material aushalten kann).
Die Prüfungen vor Ort an der gebauten Anlage beziehen sich ausschließlich auf Leistungsanforderungen an die Kunststoffoberfläche. Je nach Einsatzbereich (Leichtathletik, Tennis, Mehrzweck) gibt es auch hier unterschiedliche Anforderungen, z.B., im Bereich des Kraftabbaus, der Griffigkeit (Rutschfestigkeit), der maximal vertikalen Verformung oder der Ballreflexion.
Unterscheidung von Belagstypen in der DIN 18035-6
Die Norm DIN 18035-6 unterscheidet die Kunststoffflächen auf Outdoor-Sportanlagen nicht nach Einsatzbereichen, sondern nach Belagstypen. Davon definiert sie sechs unterschiedliche Formen, drei wasserdurchlässige (strukturbeschichteter Belag, schüttbeschichteter Belag und einlagiger Schüttbelag) sowie drei wasserundurchlässige (gießbeschichteter Belag, mehrlagiger Gießbelag und einlagiger Gießbelag).
Die Belagstypen unterscheiden sich im Aufbau und auch in der möglichen Nutzung. Diese Unterscheidung der Belagstypen findet sich auch in der DIN EN 14877 als Anhang (wobei es dort noch einen zusätzlichen Belagstyp gibt) wieder. Die DIN 18035-6 definiert Anforderungen an die unterschiedlichen Schichten des Aufbaus eines Kunststoffflächen-Sportplatzes auch hinsichtlich der Umweltverträglichkeit. Zudem werden die Prüfungsanforderungen aus der DIN EN 14877 ergänzt und Vorgaben zur Pflege der Kunststoffflächen definiert.
Leistungen Lassen Sie Ihre Produkte prüfen.
Die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung übernimmt gerne die fachgerechte Prüfung Ihres Kunststoffoberflächenbelages oder Ihrer bereits installierten Kunststofffläche auf Leichtathletikanlagen, Tennisplätzen und Mehrzwecksportanlagen nach DIN EN 14877 und 18035-6.
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Wir beraten Sie gerne zu Vorgehen und Hintergründen der Prüfung von Kunststoffböden.
Kunststoffbeläge
Sportarten | Prüfungskriterien |
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Leichtathletik | Sportfunktion |
Basketball | Schutzfunktion |
Hockey | Technische Eigenschaften |
Tennis | Umweltverträglichkeit |