Kunstrasen – Systemaufbau
Ein Kunstrasensportplatz besteht nicht nur aus der namensgebenden Oberfläche, sondern aus mehreren Schichten, das ganze wird als „System“ bezeichnet. Der grundsätzliche Aufbau und die Anforderungen an die einzelnen Schichten werden in der DIN 18035-7 geregelt, während die DIN EN 15330-1 immer das gesamte Kunstrasensystem betrachtet. Es gibt seit der letzten Überarbeitung der Norm DIN 18035-7 eigentlich nur noch zwei grundsätzliche Bauweisen wie ein Kunstrasensystem aufgebaut sein kann, die dort in der Tabelle 1 definiert werden. Entweder wird eine verfüllte oder unverfüllte Kunstrasenoberfläche auf einer gebundenen elastischen Tragschicht (ET) installiert, die wiederum auf eine zweilagigen Tragschicht ohne Bindemittel aufgetragen wird oder eine verfüllte oder unverfüllte Kunstrasenoberfläche wird auf einer Elastikschicht (EL), diese auf einer Asphaltschicht und diese wiederum auf einer zweilagigen Tragschicht ohne Bindemittel installiert. Kunstrasensysteme mit Verfüllung (meist Sand und Granulat, aber auch nur Sand) werden vor allem für Fußball- und Rugby Feldern genutzt. Die unverfüllte Variante kommt vor allem bei Hockeyspielfelder, aber auch bei multifunktionaler Nutzung zum Einsatz. Bei bestehenden Sportfeldern können auch noch andere Systemaufbauten vorhanden sein.
Die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung prüft für Sie Systemkomponenten wie Einstreugranulate für die Kunstrasenoberfläche, den Kunstrasenbelag oder Elastikschichten auf die Einhaltung der Vorgaben der Normen. Diese Prüfungen finden im akkreditierten Prüfungslabor statt. Ebenso kann vor Ort der Zustand einzelner Komponenten geprüft und beurteilt werden. Dies ist vor allem im Vorfeld einer geplanten Sanierung Ihres Sportplatzes von Bedeutung, wenn einzelne Bestandteile des Kunstrasensystems, also die unteren Schichten, bei einem Oberflächenaustausch vorhanden bleiben sollen. Wie ist der Zustand der einzelnen Schichten? Ist die Drainage noch gewährleistet? Entspricht der Aufbau und der Zustand der geplanten Modernisierung? Diese Fragen können im Rahmen einer Prüfung des bestehenden Platzes beantwortet werden. Aber auch ohne bevorstehende Sanierung kann der Zustand Ihres Sportplatzes einer fachgerechten Bewertung durch die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung unterzogen werden.
Die Schichten eines Kunstrasenplatzes
Grundlegende Schichten eines Kunstrasenplatzes sind der Baugrund und das Erdplanum. Hier ist vor allem der mögliche Einbau einer Drainage und die grundsätzliche Drainagefähigkeit von Bedeutung. Je nach Beschaffenheit des natürlichen Bodens findet eine Aufschüttung zur Verbesserung der Tragfähigkeit statt. Eine Voruntersuchung des Baugrundes sollte vor Baubeginn stattfinden. Weitere Anforderungen an Baugrund und Erdplanum werden in der DIN 18035-7 definiert.
Darauf wird die Tragschicht ohne Bindemittel installiert. In der Regel werden dabei Schotter oder Kies verwendet. Bei dieser Schicht ist die Drainagefähigkeit ebenfalls das entscheidende Kriterium, denn das Wasser muss problemlos in die darunterliegende Schicht geleitet werden. Bei verfüllten Systemen muss die Tragschicht zweischichtig oder -lagig sein.
Eine Asphaltschicht dient bei Kunstrasensystemen der Stabilisierung der darüberliegenden Elastikschicht und muss in wasserdurchlässiger Bauweise errichtet werden.
Die Elastikschicht (EL) besteht aus Elastomer-Granulaten (Gummigranulate) und elastischem Bindemittel. Diese wird häufig vor Ort hergestellt und auf einer Asphaltschicht installiert.
Eine elastische (gebundene) Tragschicht (ET) wird direkt auf die Tragschicht ohne Bindemittel aufgetragen und besteht ebenfalls aus Elastomer-Granulaten und elastischem Bindemittel. Mineralische Zuschlagstoffe erhöhen die Tragfähigkeit.
Auf die EL oder ET kommt dann die Kunstrasenoberfläche, der so genannte Kunstrasenteppich. Diese wird meist in Bahnen verlegt, die rückseitig miteinander verklebt werden. Auch die Eigenschaften des Klebers sollten bestimmten Vorgabe erfüllen. Die Auslage der Oberfläche muss sehr sorgfältig erfolgen, um Unebenheiten oder Überlagerungen zu vermeiden.
Das Einstreugranulat
Bei verfüllten Oberflächen stehen mehrere Varianten zur Verfügung. Eigentlich war die Verwendung von Quarzsand und einem synthetischen Einstreugranulat über viele Jahre hinweg der Standard. Doch gesetzliche Änderungen der EU hinsichtlich Mikroplastik, haben ein Inverkehrbringungsverbot von Kunststoff-Granulaten (z.B. aus EPDM, SBR, TPE) in wenigen Jahren zur Folge.
Die grundsätzliche Verwendung des synthetischen Einstreugranulat wird zwar nicht direkt untersagt, aber man kann es ab dann nicht mehr erwerben, was folglich zu einem Wegfall dieser Verfüllungen führen wird. Von daher sind in jüngster Zeit viele neue Alternativen entwickelt worden. Von reiner Sandverfüllung bis hin zu vielen Formen von Einstreugranulaten auf natürlicher Basis (beispielsweise Mais, Olivenkerne, Kork).
Aber auch diese Granulate müssen den Vorgaben der Norm entsprechen. Gerade bei einem Wechsel des Infills (Einstreugranulats) bzw. bevor neue Varianten in den Markt kommen, müssen diese auf ihre Verwendbarkeit hin geprüft werden. Dies ist auch notwendig, wenn in kurzer Zeit neue Lösungen gefunden werden müssen.
Leistungen Lassen Sie Ihre Kunstrasen-Sportanlage prüfen.
Der grundsätzliche Systemaufbau eines Kunstrasenplatzes hat sich in den vergangenen Jahren in Richtung zu zwei grundsätzliche Bauvarianten mit verschiedenen Schichten entwickelt. Die Anforderungen an diese Schichten werden in der DIN 18035-7 geregelt. Vor allem hinsichtlich der Verfüllung von Kunstrasenoberflächen gab es in den vergangenen Jahren viele neue Entwicklungen.
Die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung prüft für Sie gerne die Bestandteile des Kunstrasensystems auf Ihrem Sportplatz und gibt Ihnen eine fachgerechte Einschätzung des Zustandes und der Normgerechtigkeit.
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Kunstrasen
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