Prüfung und Bewertung von Kunststoffböden im Außenbereich

Nachhaltigkeit im Fokus

Forschungsprojekt zur Abriebfestigkeit von Sportböden

Forschungsprojekt zur Abriebfestigkeit von Kunststoffböden im Außenbereich

Fragen der Nachhaltigkeit sowie des Umwelt- und Klimaschutzes haben heutzutage eine immer größer werdende Bedeutung. Und dies hat angesichts der spürbaren Veränderungen des Zustands unserer Erde eine absolute Berechtigung. Eine große Problematik in diesem Zusammenhang stellt das Mikroplastik dar. Mikroplastik sind kleine bis kleinste Kunststoffpartikel, die irgendwann nach ihrer Produktion in Natur und Umwelt gelangen. Sie sind mittlerweile überall zu finden: in den Meeren, den Wolken, in Tieren und auch im menschlichen Körper. Viele Probleme im Zusammenhang mit Mikroplastik sind mittlerweile bekannt, aber ein Vielfaches von diesen ist noch gar nicht absehbar.

Man unterscheidet Mikroplastik in primäres und sekundäres Mikroplastik. Primäres Mikroplastik sind absichtlich einem Produkt zugefügte kleinste Kunststoffteile. Man findet es in vielen Drogerieartikeln und Kosmetika, aber auch künstliches Infillgranulat auf Kunstrasenplätzen wird dazugezählt. Die EU hat primärem Mikroplastik durch neue Gesetzgebungen den Kampf angesagt und das Zufügen bei der Herstellung von Produkten wird in den kommenden Jahren fast vollständig untersagt. Sekundäres Mikroplastik hingegen entsteht durch Abrieb und Nutzung von Kunststoffprodukten. Jeder kann dies an seinem eigenen Schuhwerk feststellen. Der Teil der Sohle, der seit dem Kauf „abgelaufen“ wurde, wurde in Wahrheit zu kleinsten Kunststoffpartikeln zerrieben. Das ist sekundäres Mikroplastik. Es ist meist nicht mit bloßem Auge sichtbar, aber es ist trotzdem da. Jeder Mensch hat davon sogar mehrere Gramm in seinem Körper – auch hier sind die Auswirkungen ungewiss.

Sekundäres Mikroplastik soll vermieden werden

Es wird eine große Herausforderung für die Zukunft sein, die Entstehung von sekundärem Mikroplastik zu verhindern oder zumindest stark einzudämmen. Neben Autoreifen und Schuhwerk müssen dabei auch Kunststoffflächen für den Sportbetrieb im Außenbereich betrachtet werden. Sicher, die EN 14877 hat Abriebfestigkeit längst als zu prüfende Eigenschaft definiert. Allerdings geht es hier nicht in erster Linie um Umweltschutz, sondern darum, dass der Sportboden auch während der Nutzung einem gewissen Grad an Haltbarkeit und Sicherheit genügt. In der entsprechenden Prüfung wird getestet, wie viel Abrieb bei einer gewissen Belastung entsteht. Dabei müssen Grenzwerte eingehalten werden. Soweit so gut. Aber ist der Prüfungsablauf wirklich realistisch? Und sagt er etwas darüber aus, wie viel Mikroplastik im Laufe der Zeit entstehen kann? Und sind die Grenzwerte diesbezüglich noch vertretbar? Das darf durchaus hinterfragt werden.

Die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung hat sich daher der Sache angenommen und entwickelt derzeit in einem Forschungsprojekt ein neues Prüfverfahren für die Abriebfestigkeit von Kunststoffflächen für den Sportbetrieb im Außenbereich. Ziel des Vorhabens ist es, den tatsächlichen Abrieb realistisch feststellen zu können. Denn nur so lässt sich einschätzen, wieviel sekundäres Mikroplastik im Laufe der Zeit entstehen kann. Eine intensivere Prüfung auf Abrieb bietet zudem noch weitere Möglichkeiten. Es kann zum Beispiel auch getestet werden, ob im Laufe der Zeit nach einem gewissen Abrieb die Sport- und Schutzfunktion noch gegeben ist. Denn auch da ist die Frage, wie lange diese vorhanden bleibt, wenn über längere Zeit viel Abrieb entstanden ist. Zudem sollen auch die tatsächlichen Mengen an Abrieb gemessen werden, damit der Umfang des entstehenden sekundären Mikroplastiks besser dargestellt werden kann. Anhand dieser Angabe können dann ggf. neue, niedrigere Grenzwerte für den Abrieb definiert werden.

Reibungsprüfung von Kunststoffböden im Labor der ISP GmbH

Leistungen Lassen Sie Ihre Produkte prüfen.

Als erfahrenes Prüflabor verfügt die ISP GmbH – Institut für Sportstättenprüfung selbstverständlich über die Erfahrung und das Knowhow einen eigenständigen Prüfungsablauf inkl. entsprechendem Prüfapparat für die Abriebfestigkeit zu entwickeln. Schlussendlich sollen die Prüfung und die entsprechenden Anforderungen einmal den Weg in die DIN 14877 oder in das Regelwerk von World Athletics finden.

Dann könnte dies auch zur besseren Vermeidung von sekundärem Mikroplastik genutzt werden. Damit wäre sowohl den Sportlern als auch der Umwelt geholfen.

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Wir beraten Sie gerne zu Vorgehen und Hintergründen der Prüfung von Kunststoffböden.

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